Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung - alles was Sie wissen müssen
Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung - alles was Sie wissen müssen
Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ist ein zentraler Bestandteil bei der Prüfung der Bonität potenzieller Mieter. Sie soll Vermietern eine Sicherheit bieten und das Risiko unzuverlässiger Mietzahlungen reduzieren. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung wissen sollten: Von der Bedeutung und den Kosten bis hin zu rechtlichen Aspekten und möglichen Fallstricken.
Was ist eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung?
Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ist ein Dokument, in dem der aktuelle Vermieter bestätigt, dass der Mieter seine Miete stets pünktlich und vollständig gezahlt hat und keine Mietschulden bestehen. Dieses Dokument wird oft von neuen Vermietern verlangt, um sich gegen das Risiko von Mietausfällen abzusichern.
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Wer stellt eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung aus?
In der Regel stellt der bisherige Vermieter oder die Hausverwaltung die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung aus. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Leistung, die nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Bei Untermietverhältnissen ist in der Regel der Hauptmieter für die Ausstellung der Bescheinigung verantwortlich. Untermieter haben jedoch keinen rechtlichen Anspruch auf die Ausstellung dieses Dokuments. Übrigens: das Fälschen einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ist ein ernstes Vergehen und kann zu einer fristlosen Kündigung des Mietvertrags führen. Der Bundesgerichtshof hat in einem Urteil vom 9. April 2014 (BGH VIII ZR 107/13) entschieden, dass ein Vermieter in einem solchen Fall berechtigt ist, das Mietverhältnis sofort zu beenden.
Besteht für Vermieter die Pflicht, eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung auszustellen?
Vermieter sind nicht verpflichtet, eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung auszustellen. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einem Urteil vom 30. September 2009 (BGH VIII ZR 238/08) entschieden, dass Vermieter lediglich verpflichtet sind, Quittungen über empfangene Mietzahlungen auszustellen. Dies ist jedoch zeitaufwändig, sodass die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung oft als praktischer angesehen wird.
Worauf müssen Mieter und Vermieter bei einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung achten?
Sowohl Mieter als auch Vermieter sollten darauf achten, dass die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung alle relevanten Angaben enthält, um Missverständnisse zu vermeiden. Es empfiehlt sich, die Dauer des Mietverhältnisses zu dokumentieren, insbesondere wenn dieses langjährig war, um ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Mieter und Vermieter zu verdeutlichen.
Dürfen Vermieter Gebühren für eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung verlangen?
Die Kosten für die Ausstellung einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung können variieren, da es keine gesetzlich festgelegten Gebühren gibt. In beliebten Wohnlagen sind Gebühren von bis zu 75 Euro nicht unüblich, jedoch werden im Schnitt ca. 20 Euro pro Bescheinigung verlangt. Mieter und Vermieter können diese Kosten im Mietvertrag festlegen.
Vermieter stellt keine Mietschuldenbescheinigung aus – was kann ich tun?
Wenn der Vermieter keine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ausstellt, können Mieter alternativ Kontoauszüge vorlegen, aus denen die regelmäßigen Mietzahlungen ersichtlich sind, oder eine SCHUFA-Auskunft einreichen. Auch eine Quittung über die gezahlten Mieten kann als Nachweis dienen.